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Startseite > Neuigkeiten 28.12.2024
Lebensmittelhandwerk

Auf „Safari" im friesischen Wattenmeer

„Auge in Auge" mit Seehund, Krabbe, Wattwurm & Co.
                                                                                 

Österreichische Gastschüler erkunden erstmals das Wattenmeer und sind begeistert!

 

 

Seit dem 26.04.14 besucht wieder eine Schülergruppe unserer Partnerschule, der LBS Feldkirch in Vorarlberg, für 3 Wochen den Unterricht in den BBS 3 und arbeitet parallel dazu in den Ausbildungsbetrieben der Gastgeschwister. Neben der Erweiterung fachlicher Kenntnisse sind die Organisatoren sehr darum bemüht, ihren Gästen soviel wie möglich über Land, Leute und Kultur des Gastlandes zu vermitteln.

 

 

 

Am 1. Mai hieß es für die 5 österreichischen Schülerinnen sowie ihre Gastgeber aus Oldenburg deshalb „Leinen los"! Von Bensersiel aus startete die Gruppe in Begleitung der stellv. Direktorin der LBS Feldkirch Frau Dr. Bergmeister-Keckeis, der Mobilitätsberaterin der HWK Oldenburg Frau Hefele sowie Fachlehrer Jens Bomhoff an Bord des ehemaligen Fischkutters „Gorch Fock" in Richtung Spiekeroog. Nach kurzer Fahrt durch das Priel (= Fahrrinne) steuerte der Kapitän die „Gorch Fock" durch offenes Gewässer bis kurz vor das östliche Ende der Insel. Hierbei erklärte er unserer Gruppe wie traditionell in der Nordsee gefischt wird und ließ anschließend zur Demonstration ein Schleppnetz ausbringen.

 

Als dieses nach wenigen Minuten wieder an Bord gehievt wurde, enthielt es zwar keine Flaschenpost, dafür aber jede Menge Jungfische, die im vergleichsweise ruhigen Wasser zwischen den friesischen Inseln und der offene Nordsee heranwachsen bis sie groß genug sind, um auch „weiter draußen" überleben zu können. Die Bestimmung des „Fangs" erfolgte durch unseren Wattführer Axel Wenten. Neben Krabben lernten unsere österreichischen Freunde z.B. die Besonderheiten von Stinten (= sardinenähnliche Fische, die nach Salatgurke riechen - kein Scherz!), Knurrhähnen, Taschenkrebsen, Schollen, Seezungen und Seenadeln kennen. Die ganz Mutigen unter unseren Gästen nahmen auch einmal selbst einen Krebs in die Hand, hielten diesen jedoch immer auf „sicheren" Abstand! 

 


Ein weiterer Höhepunkt unserer Nordseefahrt war der Besuch der Seehundsbänke von Langeoog! Dem Kapitän gelang es, die „Gorch Fock" bis auf ca. 20m an die Tiere heran zu bugsieren, sodass wir beste Sicht auf die sich in der Sonne ruhenden Seehunde und ihre Jungen (auch „Heuler" genannt) hatten. Im Hafen von Spiekeroog angekommen ging es schnurstracks in Richtung Watt. Barfuss, in Sandalen oder ausgemusterten Turnschuhen führte Axel Wenten uns mehrere hundert Meter ins Watt hinein und erklärte uns dabei sehr anschaulich, wie artenreich und spannend die Flora und Fauna des Wattenmeeres ist. So wissen z.B. nur die wenigsten, dass man vor Spiekeroog u.a. auch echte Austern finden kann. Auf Wunsch unserer Gäste wurde dann auch sogleich ein Exemplar geöffnet und nach genauer Betrachtung - eine Perle haben wir leider nicht gefunden - Häppchenweise verkostet. Als „echter Liebhaber" frischer Austern erwies sich dabei Pascal S. (Bäckereifachverkäufer in der Bäckerei-Konditorei Müller Egerer), der keine Sekunde zögerte, eine beinahe vollständige Auster „in einem Rutsch" roh (!) zu verzehren. Dieser sportlichen Leistung zollte selbst unser erfahrener Wattführer gehörigen Respekt.

 

 


 

 

 

 

Der Gang durch das Watt war für unsere Gäste absolut ungewohntes Terrain und erforderte von einigen hin und wieder auch ein klein wenig Überwindung! Die Mühe lohnte sich jedoch, denn Axel Wenten gelang es nicht nur, einen prachtvollen Wattwurm auszugraben und Freiwilligen auf die Hand zu setzen, sondern uns auch noch eindrucksvoll zu demonstrieren, wie perfekt sich die Pflanzenarten im Wattenmeer an ihren rauen Lebensraum angepasst haben. 


Bevor es wieder „an Land ging", hatte unsere Gruppe noch Gelegenheit zu beobachten, wie rasant der Gezeitenwechsel im Wattenmeer vonstatten geht. In Windeseile drängte die aufkommende Flut in die eben noch flachen Priele und verwandelte diese in immer breiter werdende Bäche bis plötzlich der ganze Boden wieder mit Wasser bedeckt war. Ein absolut faszinierendes Schauspiel!


Nach dieser Entdeckungstour rundete ein kleiner Inselspaziergang mit anschließender Teepause unseren Spiekeroogbesuch ab, bevor es an Bord der „Gorch Fock" wieder ans Festland ging. Aufgrund der vielen Eindrücke, der guten Stimmung und des „richtigen" Wetters waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Fahrt ein sehr gelungener Auftakt für unseren Schüleraustausch war!

Text und Photos: Jens Bomhoff

 

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BBS 3 - 17.05.2014