Schüler-Auszubildenden-Austausch mit St. Nazaire
Die Franzosen besuchen uns in Oldenburgvom 09. bis 27.11.2015
09.11.2015 - Der Chat läuft heiß: „Wo sind sie jetzt?", „Kommen sie pünktlich an?", „Wo treffen wir uns?" ...
Die Spannung steigt und hat um 20:30 Uhr, voraussichtliche Ankunft, ihren Höhepunkt erreicht. Zehn Minuten später läuft der Zug ein, also mit sehr geringer Verspätung, wenn man bedenkt, dass in Paris ein Zwangsaufenthalt wegen eines herrenlosen Koffers für eine erheblich verspätete Abfahrt gesorgt hatte.
Die Türen öffnen sich. „Wo sind sie?" ist noch die aufgeregte Frage, als die ersten Franzosen schon aussteigen. Die deutschen Teilnehmer stürzen ihnen entgegen und dann liegen sie sich auch schon in den Armen. Echte Wiedersehensfreude!
Nach acht Monaten wurde direkt an die herzliche Verabschiedung in Frankreich angeknüpft. Nach der Begrüßung und einem Gruppenfoto fahren die Franzosen mit ihrem jeweiligen Partner nach Hause. Für viele beginnt schon am nächsten Tag das Praktikum im deutschen Ausbildungsbetrieb.
Am Donnerstag erfolgte die offizielle und herzliche Begrüßung sowohl durch Frau Guthold als auch von Frau Meyer zum Felde. Bei einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück, das die Berufsfachschulklasse Gastronomie liebevoll hergerichtet hatte, kamen alle Teilnehmer schnell ins Plaudern. Gut gestärkt durch das für französische Verhältnisse ungewöhnliche Angebot, haben sich die Teilnehmer mit kleinen Aufgaben in die Innenstadt begeben, um Oldenburg kennen zu lernen.
Nach mehreren Tagen in den Betrieben haben wir uns am Oldenburger Bahnhof getroffen, um uns das Bremer Park Hotel, das jetzt unter Leitung von Dorint geführt wird, anzusehen. Nach einer informativen Führung auf deutsch und französisch, haben wir uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt angesehen - ohne in Regenmäntel eingehüllt oder unter Schirmen versteckt zu sein. Ein besonderer Tag nach all dem Regen seit der Ankunft der Franzosen.
Dieses nasse Wetter war dann auch ein Punkt, der die französischen Teilnehmer verwunderte. Außerdem erstaunte es sie, dass die Deutschen ständig Kleinigkeiten essen, während es in Frankreich nur drei Mahlzeiten gibt, dafür aber zwei warme. Fasziniert waren sie von der ausgefeilten Mülltrennung. In Frankreich haben sich Glascontainer durchgesetzt, der Rest landet aber häufig noch in einem Sack. Ein wenig überrascht waren die französichen Partnerschüler von dem Arbeitstempo in den Praktikumsbetrieben, was aber kein Problem für die Teilnehmer darstellte, denn bei unseren Praktikumsbesuchen mit den französischen Lehrerkollegen gab es positive Rückmeldungen und damit eine gute Bewertung für das Abschlusszeugnis.
Mit einem Wildessen wurde am 26.11.2015 die gemeinsame Zeit feierlich mit allen am Austausch beteiligten Personen im Schulungsrestaurant der BBS3 beendet. Bei dieser Gelegenheit wurden Erlebnisse ausgetauscht und Freundschaften besiegelt.
Ein wenig verschlafen trafen wir uns um 7:00 Uhr am folgenden Morgen auf dem Bahnhof. Abreise 7:35 Uhr - die Franzosen haben eine 15-stündige Zugreise mit viermaligem Umsteigen vor sich.
Es war eine schöne Zeit, die trotz der Anschläge in Paris am 13. November 2015 zu einer sehr intensiven deutsch-französischen Verbindung geführt hat.
Text und Bilder: Heike Moellhoff
BBS 3 - 12.12.2015