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Gastronomie

Fleischerinnen und Fleischer auf Entdeckungsreise

Besuch auf einem modernen Bauernhof mit dem Schwerpunkt Masttierhaltung im Cloppenburger Land

Am 26.09.2017 haben wir - die Klasse NFL 2A - zusammen mit unserem Klassenlehrer Herrn Bomhoff den Bauernhof der Familie Hagen in Barßel besucht. Als angehende Fleischer waren wir stark daran interessiert, möglichst viele Informationen über die Herkunft und die Haltung von Mastbullen, Schweinen und Masthähnchen zu erhalten. Somit freuten wir uns sehr über die Zusage des Juniorchefs Eugen Hagen einmal „hinter die Kulissen" seines modernen Mastbetriebes mit insgesamt 180 ha Land schauen zu dürfen.

Zu Beginn der Besichtigung ging es in einen neu gebauten Laufstall für Mastbullen. Wir waren schon ziemlich erstaunt, als wir die riesige Halle betraten und dort von 700 (!) ausgewachsenen Bullen zum Teil mit ohrenbetäubenden „Gebrüll" begrüßt wurden! Welch ein imposanter Anblick, den riesigen Tieren einmal direkt gegenüber zu stehen!

Es war faszinierend zu sehen, wie in die Mastboxen mit Hilfe einer Art Roboter das Stroh für die Liegeplätze eingestreut wurde und zu erfahren, wie viel Platz (nämlich 4,7 Quadratmeter) jedem Tier zur Verfügung steht! Darüber hinaus war es sehr spannend, die bereits im Theorieunterricht besprochenen Rinderrassen und Kreuzungstiere einmal „live" zu sehen bzw. zu erleben!

Im Anschluss an den Stallrundgang zeigte uns der Jungbauer aus welchen Komponenten das Futter der Tiere besteht. So erhalten sie täglich neben 25 kg Maissilage zusätzlich noch Heu, Mais-Pellets, Sojamehl sowie Mineralstoffe für den Knochenaufbau.

Nach diesem Auftakt ging es weiter zu einem anderen Standort des Hofes, wo die Masthähnchen gehalten werden. Bevor wir den Stall betreten durften, gab es erstmal Overalls für alle, damit keine gefährlichen Keime von außen nach innen zu den Tieren hineingetragen werden. Wir fühlten uns wie kleine grüne Marsmännchen und hatten beim Umziehen viel Spaß!

Bevor wir den Stall betraten, erfuhren wir von Eugen Hagen eine Menge Wissenswertes über die Unterschiede zwischen der Hähnchen- und der Bullenmast. So haben die Landwirte bei den Hähnchen in der Regel kein Mitspracherecht was die Auswahl der Hühnerrasse (Küken) und das Futter betrifft, da beides von einem der großen Konzerne wie z.B. die Firmen Sprehe oder Wiesenhof gestellt wird, die auch die komplette Vermarktung des Fleisches der Tiere übernehmen.

Wir gingen in den riesigen Stall und machten alle große Augen, als wir die dort befindlichen ca. 26000 Hähnchen (!) erblickten. Wenn man an Hähnchenmast denkt, stellt man sich im ersten Moment häufig kleine Käfige bzw. wenig Platz für die Tiere und üble Bilder vor. Dies war hier aber definitiv NICHT der Fall! Die Hähnchen hatten genug Platz um sich zu bewegen, hatten ausreichend Futter, jede Menge zu trinken und waren nicht scheu! Im Gegenteil, sie kamen sogar neugierig auf uns zu. Wir lernten, worauf es bei der Hähnchenmast ankommt und waren alle positiv überrascht, welchen Aufwand der Jungbauer betreibt, damit es seinen Tieren in ihrem ca. 4-wöchigen Leben möglichst gut geht.

Danach ging es zur letzten Station der Bauernhofbesichtigung, dem Schweinestall. In den uns schon bekannten Overalls traten wir in den mit ca. 2000 Schweinen belegten Stall und begutachteten dort mehrere Boxen. Von allen Tieren die wir an diesem Tag bereits gesehen hatten, waren die Schweine diejenigen, die uns besonders interessierten, weil wir uns im Unterricht schon ausführlich mit ihnen beschäftigt hatten. Die Schweine wuselten in ihren Boxen herum, spielten lebhaft miteinander, fraßen und verhielten sich uns gegenüber sehr neugierig. Jede Frage, die von uns gestellt wurde, wurde von Eugen Hagen beantwortet.

Uns allen hat dieser Ausflug sehr viel Spaß gemacht und viele neue Erkenntnisse gebracht! Wir nehmen von dieser Betriebsbesichtigung nicht nur echtes „Insider"-Wissen über artgerechte Masttierhaltung mit, sondern haben zudem vollsten Respekt für die oftmals sehr anspruchsvolle Arbeit der Landwirte entwickelt.

   

Wir danken der Familie Hagen nochmals ganz herzlich für die Erlaubnis, ihren Betrieb besichtigen zu dürfen und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute!

 

Text und Bilder: Eva-Daniela Klugius und Jens Bomhoff

 

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BBS 3 Oldenburg - 24.10.2017