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Gastronomie

Praktikum in Frankreich

Auszubildende gastronomischer Berufe wagen vom 11. bis 29. September 2017 den Blick über den Tellerrand



Mal sehen wie in Frankreich gearbeitet wird, dachten sich acht Schüler aus gastronomischen Klassen, als Frau Meinen und Frau Möllhoff einen Schüler-Auszubildenden-Austausch mit der privaten Berufsschule St. Anne in St. Nazaire vorgestellt hatten.


Nach einer Vorbereitungszeit machten sie sich in Begleitung ihrer Lehrkräfte per Zug für knapp drei Wochen auf die Reise mit vielen Unbekannten.


Eine gewisse Unruhe machte sich breit, je näher sie St. Nazaire kamen. Zwar hatte es erste Kontakte über die sozialen Netzwerke gegeben, aber das ist dann doch einfacher, als dem anderen Aug in Aug gegenüber zu stehen und Sprachbarrieren überwinden zu müssen. Entgegen aller Vorurteile sprachen die meisten jungen Franzosen aber bereitwillig englisch, so dass sich so manche Befürchtung schnell auflöste; die französischen Partnerinnen erwiesen sich als sehr bemühte Gastgeberinnen.


In der ersten Woche galt es, das französische Ausbildungssystem kennenzulernen. Da es sich dabei um eine vollschulische Ausbildung handelt, haben die deutschen Teilnehmer am theoretischen und fachpraktischen Unterricht teilgenommen, was sich aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse manchmal als schwierig erwies.


In diese Woche fiel auch eine eintägige Exkursion zu den Salzgärten von Guerande und eine Hotelbesichtigung. Guerande liegt in einer mit dem Atlantik verbundenen Sumpflandschaft. Auf informativen Schautafeln wird demonstriert, wie man Salz gewinnt und warum das „Fleur de sel" die Königin unter den Salzen ist.


Besonders bereichernd waren die Erfahrungen in den Betrieben. Alle Teilnehmer haben ihr Praktikum in guten Häusern absolviert. Alle Befürchtungen, nichts zu verstehen oder zugewiesenen Arbeiten nicht zur Zufriedenheit der Verantwortlichen ausführen zu können, zerstreuten sich in der meist angenehmen Arbeitsatmosphäre.


Spannend war die Zubereitung des reichhaltigen Fischangebots, der Schalen- und Krustentiere. Welcher Betrieb im Oldenburger Raum bietet Hummer oder Austern an? In der Bretagne werden zu jeder Tageszeit Austern geschlürft. Daher ist das Abkochen und Zerlegen eines Hummers oder einer Languste und das Öffnen von Muscheln für die Teilnehmer auch kein Problem mehr.


Alle haben auch viele Anregungen für Dessertkreationen und für das Anrichten von Tellern bekommen. Einhelliger Tenor: Die Bretonen haben eine wunderbare Küche und legen viel Wert auf gutes Essen. Manch einer der Teilnehmer wurde eingeladen, nach der Ausbildung zurückzukommen - eine wunderbare Wertschätzung ihrer Arbeit.


Mit einem geselligen Abend in der Schule wurde dieser dreiwöchige Austausch feierlich beendet. Die Austauschpartner, ihre Familien, die Gasteltern und die beteiligten Kollegen tauschten Erfahrungen aus und verabschiedeten sich mit einem fröhlichen „Auf Wiedersehen" in Oldenburg.


Text und Bilder: Heike Moellhoff



BBS 3 Oldenburg - 31.10.2017