Chemielaborant/Chemielaborantin
1. Arbeitsgebiete
2. Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum Chemielaborant/zur Chemielaborantin dauert 3,5 Jahre. Bei entsprechenden Leistungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich.3. Aufnahmevoraussetzungen
Aufbahmevoraussetzung ist ein Ausbildungsplatz im Berufsfeld.4. Besondere Anforderungen
Chemielaboranten/innen- analysieren anorganische und organische Stoffe hinsichtlich ihrer qualitativen und quantitativen Zusammensetzungen;
- planen Versuchsabläufe und bauen Apparaturen auf;
- stellen anorganische und organische Präparate nach Vorgaben her;
- trennen Stoffgemische;
- reinigen, identifizieren und charakterisieren Stoffe;
- optimieren gemeinsam mit Naturwissenschaftlern Herstellungsvorschriften und -verfahren für Präparate;
- entwickeln und optimieren gemeinsam mit Naturwissenschaftlern Analyseverfahren;
- führen physikalische Untersuchungen zur Bestimmung von Stoffkonstanten und chemischen Kennzahlen durch;
- protokollieren und dokumentieren Versuchsabläufe; arbeiten mit deutsch- und englischsprachigen Vorschriften;
- setzen Computer zur Gerätesteuerung, zur Datenerfassung, -verarbeitung und -weitergabe sowie zur Dokumentation, Informationsbeschaffung und für logistische und organisatorische Zwecke ein;
- werten Mess- und Untersuchungsdaten aus und bewerten die Ergebnisse;
- berücksichtigen beim Umgang mit Arbeitsstoffen und Geräten Vorschriften zum Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz;
- führen Abfallstoffe einer umweltgerechten Entsorgung zu;
- wenden Maßnahmen des Qualitätsmanagements bei ihrer Arbeit an.
Berufsprofil für den Ausbildungsberuf Chemielaborant/Chemielaborantin
Ausbildungsberufsbild
1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,
2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
3. Betriebliche Maßnahmen zum verantwortlichen Handeln
(Responsible Care),
3.1 Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
3.2 Umweltschutz,
3.3 Einsetzen von Energieträgern,
3.4 Umgehen mit Arbeitsgeräten und –mitteln einschließlich Pflege und Wartung,
3.5 Qualitätssichernde Maßnahmen, Kundenorientierung,
3.6 Wirtschaftlichkeit im Labor,
4. Arbeitsorganisation und Kommunikation,
4.1 Arbeitsplanung, Arbeiten im Team,
4.2 Informationsbeschaffung und Dokumentation,
4.3 Kommunikations- und Informationssysteme,
4.4 Messdatenerfassung und –verarbeitung,
4.5 Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben,
5. Umgehen mit Arbeitsstoffen,
6. Chemische und physikalische Methoden,
6.1 Probenahme und Probenvorbereitung,
6.2 Physikalische Größen und Stoffkonstanten,
6.3 Analyseverfahren,
6.4 Trennen und Vereinigen von Arbeitsstoffen,
7. Durchführen analytischer Arbeiten,
7.1 Vorbereiten von Proben,
7.2 qualitative Analyse,
7.3 Spektroskopie,
7.4 Gravimetrie,
7.5 Maßanalyse,
7.6 Chromatographie,
7.7 Auswerten von Messergebnissen,
8. Durchführen präparativer Arbeiten,
8.1 Herstellen von Präparaten,
8.2 Trennen und Reinigen von Stoffen,
8.3 Charakterisieren von Produkten,
sowie sechs Wahlqualifikationseinheiten, davon
mindestens vier aus der Auswahlliste I (s.u.), mindestens zwei
Wahlqualifikationseinheiten aus Nr. 1 bis 8 der Liste,
höchstens zwei von sechs Wahlqualifikationseinheiten aus der Auswahlliste II (s.u.).
Die Auswahlliste I umfaßt folgende Wahlqualifikationseinheiten:
Präparative Chemie, Reaktionstypen und –führung,
Präparative Chemie, Synthesetechnik,
Durchführen verfahrenstechnischer Arbeiten,
Anwenden probenahmetechnischer und analytischer Verfahren,
Anwenden chromatographischer Verfahren,
Anwenden spektroskopischer Verfahren,
Analytische Kopplungstechniken,
Bestimmen thermodynamischer Größen,
Durchführen mikrobiologischer Arbeiten I,
Durchführen biochemischer Arbeiten,
Werkstoffe prüfen,
Herstellen, Applizieren und Prüfen von Beschichtungsstoffen und –systemen,
Prozessbezogene Arbeitstechniken.
Die Auswahlliste II umfaßt folgende Wahlqualifikationseinheiten:
Laborbezogene Informationstechnik,
Arbeiten mit automatisierten Systemen im Labor,
Anwendungstechnische Arbeiten, Kundenbetreuung,
Durchführen elektrotechnischer und elektronischer Arbeiten,
Qualitätsmanagement,
Umweltbezogene Arbeitstechniken,
Durchführen immunologischer und biochemischer Arbeiten,
Durchführen biotechnologischer Arbeiten,
Durchführen mikrobiologischer Arbeiten II,
Durchführen gentechnischer und molekularbiologischer Arbeiten,
Durchführen zellkulturtechnischer Arbeiten,
Durchführen diagnostischer Arbeiten,
Formulieren, Herstellen und Prüfen von Bindemitteln,
Durchführen farbmetrischer Arbeiten,
Untersuchen von Beschichtungen.
Die Wahlqualifikationseinheiten Nr. 8 und 9 der Auswahlliste II können nur in Verbindung mit der Wahlqualifikationseinheit Nr. 9 der Auswahlliste I und die Wahlqualifikationseinheiten Nr. 10 und 12 der Auswahlliste II können nur in Verbindung mit der Wahlqualifikationseinheit Nr. 10 der Auswahlliste I gewählt werden.
Die Wahlqualifikationseinheit Nr. 9 der Auswahlliste I kann nur in Verbindung mit der Wahlqualifikationseinheit Nr. 3 der Auswahlliste I gewählt werden.
6. Stundentafel
Berufsübergreifender Lernbereich |
Wochen-stunden 1. Jahr |
Wochen-stunden 2. Jahr |
Wochen-stunden 3. + 4. Jahr |
Deutsch/Kommunikation |
2 |
- |
- |
Englisch/Wahlpflicht |
2 |
- |
- |
Politik |
2 |
1 |
1 |
Berufsbezogener Lernbereich |
|||
Lernfelder eher organ. Chemie* |
4 |
3 |
2 |
Lernfelder eher anorgan. Chemie* |
4 |
2 |
2 |
Lernfelder eher instrumentelle Analytik* |
3 |
- |
2 |
Wahlpflichtangebot | 2 | - | - |
7. Abschlüsse
Mit erfolgreichem Berufsabschluss wird der Sek. I Realschulabschluss bzw. kann auch der erweiterte Sek. I -Abschluss erworben werden.
8. Perspektiven (Auswahl)
Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und weitgefächerten Aufgabengebiete eines Chemielaboranten, ist die Spezialisierung in den unterschiedlichen Bereichen wie Pharmazie, Medizin oder im industriellen Bereich beispielsweise in der Kunststoff- oder Kosmetikherstellung nach der Ausbildung sinnvoll. Zahlreiche Spezialisierungsmaßnahmen stehen hierbei zur Verfügung. Durch den rasanten Fortschritt im Bereich der Labor-, Analyse- und Messtechnik ist die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung ein Muss für jeden Chemielaboranten. Auch hier ist das Angebot vielfältig und reicht von Verfahrens- und Vakuumtechnik, über Biochemie, Biologie, Genetik bis hin zu Ökologie und Umweltschutz. Prüfungen zum Techniker in der Fachrichtung Chemietechnik mit und ohne Schwerpunkt oder zum Industriemeister in der Fachrichtung Chemie können absolviert werden. Studiengänge wie allgemeine Chemie, Biochemie, Lebensmitteltechnologie oder Verfahrenstechnik stehen neben anderen für Chemielaboranten mit Hochschulzugangsberechtigung zur Auswahl.
9. Einzugsbereiche
Einzugsbereich ist die gesamte Weser-Ems-Region.
10. Besonderes
11. Anmeldung
Ab dem 01.02. erfolgen Anmeldungen und Bewerbungen für das nächste Schuljahr nur noch über das Online-Portal „Schüler-Online".
Für eine vollständige Anmeldung müssen Sie das ausgefüllte Antragsformular ausdrucken, unterschreiben und zusammen mit den erforderlichen Unterlagen bei der Schule einreichen.
12. Ansprechpartner
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Talentscout-Nordwest Teste Deine Talente!
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Stand: Jan. 2020
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